„Dona nobis pacem“ – Eröffnungskonzert der 60. Kirchenmusikwoche

Die Bitte um Frieden im Thema des Eröffnungskonzertes der Kirchenmusikwoche hat nach wie vor höchste Aktualität.

Besonders eindringlich wird sie formuliert im „Dona nobis pacem“, in dem der lettische Komponist Pēteris Vaskseine enorme emotionale Kraft erzeugt. Immer wieder neu schichten sich die Stimmen – begleitet von Streichern – von innigem Piano zum Friedensappell in strahlendem Forte auf.

Vasks wuchs in Unfreiheit auf und war seines Glaubens und seiner künstlerischen Überzeugungen wegen den Repressalien der russischen Kulturdoktrin ausgesetzt. Seine ausdrucksstarke, unmittelbare und sich dabei oft bewusst einfach gebende Musik wurde aber zum Sprachrohr des lange Zeit unterdrückten lettischen Volkes und verlieh der Nation eine stolze Stimme, die weltweit vernommen wird. Heute zählt Vasks zu den bekanntesten Komponisten aus den Baltenstaaten der ehemaligen Sowjetunion.
2021 feierte die Musikwelt seinen 75. Geburtstag und im Juli 2022 wurde er in Deutschland mit dem Preis der Europäischen Kirchenmusik ausgezeichnet.

Noch einmal ganz anders zeigt sich Religiosität im zweiten Hauptwerk des Konzertes „Miroir de Peine“, einem Liederzyklus von Hendrik Andriessen aus dem Jahre 1923 für Sopran und Streichorchester. Andriessen war Organist in Utrecht und später Leiter an verschiedenen Konservatorien, bis ihn 1952 die Katholische Universität Nijmegen zum Professor berief. Sein Werk fand große Verbreitung in der katholischen Kirchenmusik in den Niederlanden. Die Textvorlage zu „Miroir de Peine“ stammt von Henri Ghéon, einem französischen Schriftsteller, der sich im Ersten Weltkrieg, wohl erschüttert von den Gräueln des Krieges, zum Katholizismus bekehrte und hier eine Form der katholischen Volksfrömmigkeit aufgreift: den Rosenkranz.

Der Schönhausen-Chor beginnt das Konzert mit geistlicher Musik französischer Komponisten wie Théodore Dubois, Louis Vierne und Camille Saint-Saëns.
Der Münsterchor singt Mozarts „Regina coeli“ KV 127. Das Sopransolo singt Elisa Rabanus. Solistin und Chöre werden unterstützt vom Neusser Kammerorchester

Sonntag, 11. September, 19:00 Uhr in St. Quirin

Vorverkauf inkl. Gebühr 18,70 € (Karten bei der Tourist-Information Neuss)
Abendkasse 22,00 €
Der Eintritt ist auf allen Plätzen einheitlich.