Liebe Neusserinnen und Neusser,
40 Tage sind es von Aschermittwoch bis zum Osterfest – oder mehr? Haben Sie mal nachgerechnet? Sie werden feststellen: „Da stimmt was nicht“. Es sind (incl. Aschermittwoch und Karsamstag) 46 Tage! Das kommt, weil die Sonntage als „kleines Osterfest“ ausgenommen sind. So können wir uns im Auf und Ab von Alltag und Sonntag auf das Fundament unseres Glaubens vorbereiten. Immer wieder dürfen wir das „Grau des Alltages“ (das Fasten) unterbrechen und froh den ersten Tag der Woche als den feiern, der uns an Christi Auferstehung erinnert – und das nicht nur in diesen 40 Tagen, sondern das ganze Jahr über.
Aber das Osterfest hat auch eine „Vorgeschichte“:
Christus beginnt mit dem „Hosanna“ des Palmsonntages, erniedrigt sich in der Fußwaschung des Gründonnerstages, schenkt uns sich selbst im Abendmahl dieses denkwürdigen Tages, geht für uns am Karfreitag ans Kreuz, um mit seinem Sterben den Tod zu besiegen und führt uns schließlich in die Auferstehung der Osternacht!
Und nun stehen wir am Beginn der „österlichen Zeit“, in der Gott uns erneut zeigt, dass ER ganz auf unserer Seite steht, dass ER einen Weg für uns selbst durch das Dunkel des Leidens und des Todes in dem Kreuzweg und der Auferstehung seines Sohnes ermöglicht hat.
Welch großartige und froh machende Botschaft:
Wir brauchen nicht niedergedrückt durch die Weltgeschichte laufen, nicht alles sang- und klanglos hinnehmen! Wir können einstimmen in dieses österliche Halleluja, das die Nacht durchdringt – ebenso wie das Licht des Osterfeuers, das wir vor unseren Kirchen in der Osternacht entzünden werden, um es hineinzutragen in unsere Kirchen und weiter in unser Leben, auf dass das strahlende Licht die Dunkelheit durchdringt.
So laden wir Seelsorger und Seelsorgerinnen Sie ein, die Kar- und Ostertage mit uns zu feiern, damit wir immer mehr begreifen, welch tragende Botschaft uns vom Palmsonntag über den Gründonnerstag und Karfreitag in die Osternacht und die kommende Zeit hinein begleitet.
Lassen Sie sich anstecken von der österlichen Freude, damit sie uns alle auch in Zukunft trägt!
Ihr Pastor Andreas Süß