Dürfen wir uns kurz vorstellen? – der neue Sendungsraum ab 1.9.2021

Der neue Sendungsraum umfasst die Pfarreiengemeinschaft Neuss-Mitte, die Pfarreiengemeinschaft Neuss-Rund um die Erftmündung und die Pfarreiengemeinschaft Neusser Süden.

Dürfen wir uns kurz vorstellen?

Karte Sendungsraum

„Dort wo die Erft den Rhein begrüßt…“, so lautet der Anfang des Refrains aus dem bekannten Neusser Heimatlied. Und an eben diesen zwei Flüssen schmiegen sich die Pfarreiengemeinschaften an, die zu einem großen Seelsorgebereich zusammenwachsen werden. Rhein und Erft als fließende Gewässer stehen auch als Symbol für das Leben und die Lebendigkeit der Pfarreien und der Menschen, die in den Orten und Gemeinden leben und sich dort heimisch fühlen. In diesem Wander-Artikel soll all diesen Gemeinden die Möglichkeit gegeben werden, sich den anderen in kurzen Charakterisierungen vorzustellen – quasi ein Blick in Nachbars Garten. In den Pfarrbriefen der jeweiligen  Pfarreiengemeinschaften kommen jeweils die „unbekannteren Nachbarn“ zu Wort.

In der Pfarreiengemeinschaft „Neuss – Rund um die Erftmündung“ finden wir die Dorfgemeinden
St. Cornelius Erfttal, St. Cyriakus Grimlinghausen, St. Konrad Gnadental und St. Martinus Uedesheim.

Die Gemeinde St. Cornelius Neuss-Erfttal ist immer noch eine junge Gemeinde (gegründet ca. 1972), getragen von sehr großem ehrenamtlichen Engagement ihrer Mitglieder, liegt sie zwischen dem Norfbach und dem Golfplatz Hummelbachaue, nördlich begrenzt durch die A 57 und westlich durch die Eisenbahn Neuss-Köln. Durch den Berghäuschensweg wird Erfttal geteilt, dessen Grenze nach Gnadental ein Stück die Erft ist. Die Form unserer Kirche erinnert ein großes Zelt und wird „das Zelt Gottes unter den Menschen“ genannt.

An der Stelle „wo die Erft den Rhein begrüßt“ findet man die Gemeinde St. Cyriakus Grimlinghausen. Diese Pfarrei, entstanden aus einem kleinem Dorf inmitten von Feldern (oft mit bunten Stiefmütterchen) hat sich in kurzer Zeit mehr als verdreifacht und ist zu einem begehrten Wohnort gewachsen. Trotzdem achten die Urdörper auf die Bewahrung alten Traditionen und die Zugezogenen nehmen daran gerne Teil und lassen sie weiterleben. Dennoch ist die Gemeinde offen für neue Ideen und bietet Raum für einen lebendigen Glauben, geprägt von gelebter Ökumene durch die gute Zusammenarbeit mit den evangelischen Christen. Nicht nur das Pfarrzentrum und der neue Kindergarten sowie das St. Josef-Altenheim neben der Kirche bieten für die Gemeinschaft in Dorf und Gemeinde ein Zuhause.

Mittelpunkt der Kirchengemeinde St. Konrad im grünen Stadtteil Gnadental bilden die Kirche und das angrenzende neu gebaute Pfarrzentrum. Die Kirche wirkt von außen schlicht, im Inneren umso farbenfroher, wenn die Sonne durch die bunten Fenster scheint. Hier findet ein lebendiges Gemeindeleben statt!

Schon gegen Ende des 13. Jahrhunderts lässt sich die Existenz einer Kapelle in Uedesheim belegen. Noch heute ist die Pfarrkirche St. Martinus mit dem denkmalgeschützten Turm von 1453 und der zweitältesten Glocke in Neuss immer wieder Ziel auch von Pilgern. Hinter der Kirche entstand vor einigen Jahren, direkt am Deich und mit einzigartigem Blick auf den Rhein, unser neues Pfarrzentrum mit Kindergarten. Gemeinschaftssinn und funktionierende Nachbarschaften prägen unsere traditionsbewusste Gemeinde. Älteste Gruppierung ist die 250 Jahre alte St. Matthias Bruderschaft. Ehrenamtliche Aktivitäten und Caritas werden großgeschrieben.

 

Die Pfarreiengemeinschaft „Neusser Süden“ – die sogenannten Apostelpfarren St. Andreas Norf,
St. Paulus Weckhoven, St. Peter Hoisten und St. Peter Rosellen, bilden mit den Gemeinden „Rund um die Erftmündung“ den Seelsorgebereich „Katholisch in Ness Süd“. Auch hier findet man eher  ländliche Strukturen vor.

Die Gemeinde St. Andreas im Neusser Süden wurde am 24.04.817 zum ersten Mal in einer Urkunde erwähnt. Vor genau 200 Jahren (22.10.1821) wurde die jetzige Kirche zur Pfarrkirche geweiht. Gefeiert wird das Jubiläum im Jahre 2022, wenn sich die Einweiung der Kapelle für das Damenstift der Müggenburg (jetzt Mittelschiff der Kirche) zum 250. Male jährt. Heute gehört zur Gemeinde auch die Kirche St. Michael in Derikum, da die kleine Pfarrkirche für die zahlreichen Gottesdienstbesucher*Innen nicht ausreicht. Katholiken*Innen in Norf und Derikum finden einen gelungenen Ausgleich zwischen Tradition (Wunsch nach Messen, Heimat-Brauchtum) und Moderne (Neubürger im Randgebiet der Großstädte, Neubaugebiete, sozialer Ausgleich). Schwerpunkt der Gemeindearbeit ist u.a. das kirchenmusikalische Angebot von zwei Chören (St. Andreas-Chor, Chor Lichtblicke) und – nach der Pandemie – hoffentlich auch wieder ein Kinderchor. Dabei wird auch sehr die Zusammenarbeit mit der örtlichen evangelischen Kirchengemeinde und der Austausch mit den muslimischen Mitbürger*Innen in Norf und Derikum gesucht.

An der Grenze zu Reuschenberg liegt die Gemeinde St. Paulus im Neusser Süden. Erst 1966 wurde nach einem Entwurf des Architekten Fritz Schaller mit dem Bau der Pfarrkirche begonnen, die durch ihre ungewöhnliche zeltartige Faltwerkkonstruktion aus Stahlbeton auffällt. Die ehemalige Pfarrkirche St. Josef wird seit 1998 an die griechisch-orthodoxen Gemeinde verpachtet, die sie in
St. Nektarios umgetauft hat. Schwerpunkt der Gemeindearbeit ist die gelebte Ökumene mit den evangelischen und griechisch-orthodoxen Christen im Ortsteil, welche Ihren Höhepunkt im gemeinsamen Gemeindefest findet. Besonders gestalterisch wirken in  der Gemeinde Akteure der großen katholischen Verbände kfd, KAB und der DPSG, die mit dem Stamm „Alfred Delp“ den größten Pfadfinderstamm in Neuss beheimatet. Auch Gebetstraditionen werden hier intensiv gepflegt. Neben regelmäßigen Abendgebeten und Rosenkranzgebeten, finden in Weckhoven auch in der Advents- und Fastenzeit besondere Abendgebete statt.

Im Südwesten des Seelsorgebereichs Neusser Süden finden wir die Pfarrgemeinde St. Peter
Hoisten. Neben Hoisten zählen hierzu Helpenstein mit der Kapelle zur schmerzhaften Mutter

und der Stele der Heiligen Hildegundis (von Helpenstein) sowie Teile von Speck. Das Zentrum von
St. Peter Hoisten bildet die im neoromanischen Backstein-Stil erbaute und unter Denkmalschutz stehende Pfarrkirche mit dem benachbarten Pfarrzentrum. Wichtige Schwerpunkte des Gemeindelebens sind der Familienliturgiekreis, die kfd und die Jugendarbeit. Inzwischen Tradition ist die einmal jährlich stattfindende Jugendmesse. Hierzu wird der Innenraum der Kirche in besonderer Weise illuminiert und unterstützt so in besonderer Weise das jeweilige Schwerpunktthema.

Am äußersten Südrand des neuen Pfarrverbandes liegt die aus sieben Dörfern bestehende Pfarrgemeinde St. Peter Rosellen. Neben vielen Wegekreuzen und den beiden schmucken Kapellen St. Aloysius in Elvekum und St. Antonius in Schlicherum ist besonders die dreischiffige Hallenkirche in Rosellen immer einen Besuch wert. Die 13 riesigen und farbenfrohen Glasfensteraus der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts stellen Stationen aus dem Leben ihres Namenspatrons, des hl. Petrus, dar.

 

Soweit der „kleine Rundgang“ durch die Nachbargemeinden. Eine Gelegenheit, sich intensiver kennenzulernen wird die Zeit sicherlich mit sich bringen. Mit Geduld, Toleranz  und Offenheit dem Nächsten gegenüber sowie mit der Bereitschaft zum Blick über den Tellerrand können wir alle zuversichtlich und ohne Berührungsängste in die Zukunft blicken und zusammenarbeiten.

Karte: Copyright Dirk Markgraf