Am 5. September führte Kreisdechant Pfarrer Hans-Günther Korr Pfarrer Andres Süß als neuen leitenden Pfarrer im Quirinusmünster ein. Es war gleichzeitig der feierliche Auftakt des neuen Sendungsraumes. Er umfasst die ehemaligen Seelsorgebereiche Neuss-Mitte, Neusser Süden und Rund-um-die-Erftmündung. Mit eingeführt wurden auch Pfarrer Markus Polders, Kaplan Francisco Javier del Rio Blay und Pater Addai als neue Seelsorger. | ||
Aus diesem Anlass zog eine große Zahl von Messdienerinnen und Messdiener aller Gemeinden, Vertreter und Vertreterinnen der Verbände, Vertreter und Vertreterinnen der evangelischen Kirchen des Sendungsraums, pastorale Dienste und Folgedienste mit den Geistlichen in einer großen Prozession in die Basilika ein. |
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Neben zahlreichen Gläubigen fanden sich wichtige Vertreter aus Politik und Gesellschaft zur Feier im Quirinusmünster ein: Hermann Größe, MdB, Jörg Geerlings, MdL, Hans-Jürgen Petrauschke, Landrat des Rhein-Kreis Neuss und Reiner Breuer, der Bürgermeister der Stadt. Die musikalische Gestaltung übernahmen die Seelsorgebereichsmusiker Peter Höngesberg (Orgel), Nikodem Chronz (Antwortpsalm und Klavier) und Robert Vossen (Halleluja). Der Kantor an der Basilika und Leiter des Münsterchores, Joachim Neugart dirigierte einen Chor von Sängern und Sängerinnen aus den verschiedenen ehemaligen Seelsorgebereichen. |
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Der Kantor an der Basilika und Leiter des Münsterchores, Joachim Neugart dirigierte einen Chor von Sängern und Sängerinnen aus den verschiedenen ehemaligen Seelsorgebereichen. | ||
„Eine neue Zeit bricht an, wir machen uns auf in einen neuen Sendungsraum. Wir sind Gesandte…“, so begann der neue Oberpfarrer seine Predigt. Die Aufgabe aller Christen sei es, durch das aufeinander Zugehen als Kirche für die Menschen in Neuss berührbar zu sein. Menschen sollten dazu befähigt werden, aus dem Glauben heraus Zeugnis zu geben und mit Freude den Glauben zu leben. Knapp 42000 Katholiken im Sendungsraum würden wirksam sichtbar werden lassen, „Gott ist da, mitten unter uns“, indem sie Glauben und Leben miteinander teilen würden. In dem Ausschnitt aus dem Evangelium, das in dieser Eucharistiefeier im Mittelpunkt stand, bringen Menschen einen Taubstummen zu Jesus mit der Bitte, ihm die Hände aufzulegen. Sie holen den Taubstummen hinein in ihre Gemeinschaft, sie vertrauen darauf, dass Jesus ihn heilen kann. „Wir wünschen uns heilbringende Beziehungen, eine offene Kirche, die für alle da ist, alle herzlich willkommen heißt“ – so Pfarrer Süß. „Wir glauben in der Zuversicht der Taufe, dass Gott bei uns ist, dass ER uns trägt.“ |
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Der Ruf „Éffata!“ – „öffne Dich!“, steht am Beginn dieses neuen Sendungsraumes. Pfarrer Süß betonte: Wir wollen uns öffnen für die Anliegen, die Bedürfnisse der Menschen und damit für alle eintreten. „Öffne dich für die Nöte der Menschen, öffne dich, dass Gott in dich hinein sein Wort sagen darf: Du bist meine geliebte Tochter, du bist mein geliebter Sohn.“ „Unter diesem Ja Gottes dürfen sich unsere Herzen weiten“, so dass wir in allem, was uns auf den Weg gestellt ist, in diesem Ja Gottes leben. |
Dass 12 Gemeinden aus drei Sendungsbereichen nun gemeinsam in einem Sendungsraum auf dem Weg sind, das unterstrichen auch die Vertreter der Pfarrgemeinderäte aus Neuss-Mitte, Neusser Süden und Rund-um-die-Erftmündung. Bei einer Gabenprozession stellten sie mit passenden Geschenken die Besonderheiten ihrer einzelnen Gegenden dar. Die bunte Vielfalt des neuen Sendungsbereiches wurde so anschaulich.
Die Redner unterstrichen so auch das, was Pfarrer Süß am Ende seiner Predigt allen zusagte: „Éffata!“ – „öffne Dich!“, haben wir keine Angst, wir werden diesen Weg gehen im Blick aufeinander und im Vertrauen auf Jesu und in seinem Namen. |
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Nach dem Segen überbrachte Christian Karl Lethen als Vertreter der Gremien und vieler Ehrenamtlicher den neuen Seelsorgern herzliche Grußworte. Er suchte Worte des Aufbruches und der Hoffnung. „Wollen wir uns auf das Abenteuer mit den vier Neuen einlassen? Sie tun es, also tun wir es auch!“. Gleichzeitig wünschte er den neuen Seelsorgern, dass sie durch die drei G´s gestärkt seien: G wie Geist. Sie sollten selbst Begeisterte sein, um andere mitzureißen und anzustecken. G wie Glauben. Der Glaube lebe in uns allen, so der PGR Vorsitzende. Die Neuen werden ihn, so seine Überzeugung, in den Menschen wieder neu erwecken. G wie Gemeinschaft – „das schaffen wir nur gemeinsam, jede und jeder mit seinen Gaben, jede und jeder auf seinem Platz.“ Was uns erwarte, wüssten wir nicht, es liege in Gottes Hand. Sein herzliches Willkommen schloss Christian Karl Lethen mit der Feststellung: wir beten, sind offen und gestalten unser Leben hier in Neuss im Vertrauen auf Gott. |
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Als Vertreter von Rat, Verwaltung und Bürgerschaft der Stadt Neuss überbrachte anschließend Bürgermeister Reiner Breuer allen Seelsorgern, die neu nach Neuss gekommen sind, einen herzlichen Willkommensgruß. In seiner Ansprache verwies er darauf, dass Neuss eine alte und traditionsreiche Stadt sei. Sie ist älter als die katholische Kirche und durch diese geprägt. Der erste Bürger der Stadt führte aus, dass gerade in der Basilika minor sichtbar werde, dass die katholische Kirche die Stadt geprägt habe. St. Quirin sei nicht nur Kirche sondern auch das Wahrzeichen der Stadt. Pfarrer Süß habe jetzt die Aufgabe, diese prägende Kraft mitzutragen. Es sei notwendig und wichtig, nahe bei den Menschen zu sein, da diese Halt und Orientierung bräuchten. Der Bürgermeister wünschte dem neuen leitenden Pfarrer Mut und Offenheit. Wie sein Amtskollege in Bensberg zitierte er Worte von Hermann Hesse: „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.“ Reiner Breuer endete mit dem Auftrag: „Seien Sie unser guter Hirte!“. |
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Stellvertretend für die evangelischen Geschwister gab Pfarrer Sebastian Appelfeller gute Worte mit auf den Weg. Er ermutigte zunächst alle mit der Feststellung, wie einfach es sei, Neusser zu werden: „Man muss nur zugeben, dass es hier am schönsten ist.“ Es sei nicht schwer, Neuss zu lieben. Das Wesentliche sagte er dann den neuen Kollegen am Ende seiner Rede zu, in dem er den Ruf Jesu, „Éffata!“, aufgriff: es brauche offene Hände, die mit anpacken, offene Augen, die einen sehen, ein offenes Herz, das einen annimmt. Die habe er zusammen mit seinen anderen Kolleginnen und Kollegen gerne mitgebracht – für ein gutes ökumenisches Miteinander in Neuss zur Ehre Gottes und zum Wohle aller ihnen anvertrauten Menschen. Er endete mit einem herzlichen Willkommen und einem persönlichen Segenszuspruch für Pfarrer Süß. |
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Ein schönes Zeichen, dass in die Vorbereitung dieses Gottesdienstes alle Generationen mit einbezogen wurden, kam zum Schluss der Feier. Vertreter der Kindertagesstätten des neuen Sendungsraumes puzzelten gemeinsam mit Kindern an einem bunten Symbol des neuen Sendungsraumes. Jede der einzelnen KiTas hatte ein kleines Puzzleteil gestaltet. Diese wurden am Ende der Heiligen Messe zu einem großen Ganzen zusammengesetzt. Pfarrer Süß betonte, dass die Kindertagesstätten die Orte seien, an denen Kirche mit jungen Familien in Kontakt käme. Sie seien der Ort, „wo wir Zukunft gemeinsam gestalten“. Die Vertreterin des PGR, Bärbel Uhr, brachte es dann auf den Punkt: „Das Bild symbolisiere die gemeinsame Reise aller im neuen Sendungsraum.“ |
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Ein ehrenamtliches Projektteam aus allen 12 Gemeinden hatte seit Anfang Juni die Hl. Messe vorbereitet. Sie machten sich viele Gedanken , wie der Gottesdienst wirklich zum Start im Sendungsraum werden könnte. Ein Bild dafür war auch die Entzündung einer großen Wallfahrtskerze am Schrein des Stadtpatrons, des Hl. Quirinus. |
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Die Reise wurde dann auch in einem gemütlichen Miteinander und regem Austausch auf Freithof und Münsterplatz fortgesetzt. Viele helfende Hände aus allen Bereichen des Sendungsraumes versorgten alle mit Getränken und Würstchen. Herzlichen Dank an alle, die tatkräftig und engagiert zur Gestaltung der Hl. Messe und dem anschließenden Empfang beigetragen haben. |
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Herzlich sei auch den ehrenamtlichen Technikern aus der bisherigen Gemeinde von Pfarrer Süß, Bensberg und Moitzfeld, gedankt, die eine Übertagung über den YouTube-Kanal des Sendungsraumes „Katholisch in Neuss“ (https://bit.ly/37kL3lr) ermöglicht haben. Hier kann die Messe nochmals angeschaut werden. Die Kollekte des Gottesdienstes wurde für die Flutopfer gehalten. |
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Ein herzlicher Dank gilt auch den Neussern Maltesern, die mit einem großen Team ehrenamtlich für das leibliche Wohl der Gottesdienstbesucher sorgten. Angeführt wurden sie vom Stadtbeauftragten der Malteser, Kurt Könemann. Zusammen mit den Pfadfindern, Messdienern und vielen anderen ehrenamtlichen und hauptamtlichen Helfern aus allen Gemeinden versorgten sie noch lange viele hundert Gläubige auf dem Freithof und Münsterplatz. So konnten sie bei schönstem Wetter austauschen und den neuen Seelsorgern im Sendungsraum begegnen.
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Nach diesem gelungenen Auftakt wünschen wir dem neuen Team und allen Gläubigen ein gutes Miteinander auf ihrem gemeinsamen Weg in Neuss.
Alle vier neuen Seelsorger werden sich auch im Neusser Süden und in Neuss Rund um die Erftmündung gemeinsam vorstellen. Die Organisten Michael Landsky und Peter Höngesberg werden auch in den beiden Gottesdiensten mitwirken.
11.09.2021 in St. Peter in Weckhoven
18.09.2021 in St. Cyriakus in Grimlinghausen
Weitere Eindrücke von der Eröffnungsfeier finden Sie hier:
Caja Steffen
Gemeindereferentin