Oberpfarrer Andreas Süß hielt die Festpredigt zur Michaelsvesper

Am Sonntagabend wurde die 38. Michaelsvesper in St. Quirin gefeiert. Festredner war in diesem Jahr der Hausherr, Oberpfarrer Andreas Süß. Die musikalische Leitung hatte Katja Ulges-Stein, die Kreiskantorin. Süß erinnerte in seiner leidenschaftlichen Predigt an das Gebet Jesu zum Vater, dass alle eins sein, so wie der Sohn und der Vater eins sind. Dabei ging er auf den Kampf des Erzengels Michaels in der Offenbarung des Johannes gegen den Engel Luzifer ein, gegen denjenigen, der immer wieder entzweit und Gemeinschaft und Frieden zerstören will. Dafür fand er zur Zeit in Gesellschaft und Kirche viele Beispiele. Die Sehnsucht Jesu wäre aber die Sehnsucht nach Einheit.

Seit 1985 wurde rund um den St.-Michaelstag in St. Quirin eine ökumenische Vesper mit Teilnehmern anerkannter Ritterorden gefeiert, die in dieser Art im Land selten geworden ist. Von Anfang an wurden diese Feier, für die immer wieder namhafte Gäste aus der ganzen Bundesrepublik als Festredner gewonnen werden konnten, von Dirk von Hahn aus Büttgen organisiert. Nach 37 Jahren übergab Hahn, der die Organisation auf Wunsch von Engelbert Werhahn, damals Vorsitzender des ökumenischen Arbeitskreises, übernommen hatte, sein Amt an Tobias Graf von Bernstorff ab. Wir sind sehr dankbar, dass Graf von Bernstorff die Aufgabe der Koordination der Michaelsvesper übernommen hat.

Den Rahmen dazu bildete die 38. Michaelsvesper, die am Sonntag, 25. September, in St. Quirin gefeiert wird. Die Angehörigen der Ritterordensgemeinschaften trafen sich um 18.15 Uhr in der Sakristei um in einer geschlossenen Prozession in die Kirche einzuziehen.

Eine Besonderheit der Vesper in Neuss ist, dass von Anfang die griechisch-orthodoxe Gemeinde beteiligt wurde. Auch die Altkatholische Gemeinde Düsseldorf beteiligte sich anfangs an diesen Gottesdiensten, ist aber inzwischen aus dem Kreis der Teilnehmer ausgeschieden. Die Johanniter, denen von Hahn angehört, und der Malteserorden, aus dem sein Nachfolger von Bernstorff hervorgeht, bereicherten die Vesper seit dem Jahr 1986. Im Jahr 2000 wiederum stießen auf Einladung des ökumenischen Arbeitskreises auch die Grabesritter und die Familiaren des Deutschen Ordens sowie die evangelische Michaelsbruderschaft als von den Amtskirchen anerkannte Ordens- und Brudergemeinschaften hinzu. Die Vesper war gut besucht und offen für alle Gläubigen.