In Neuss sind es oft nur ein paar Meter von einer katholischen zu einer evangelischen Kirche oder aber zu der einen griechisch-orthodoxen Kirche in Weckhoven. Und zum Glück ist die Ökumene selbstverständlich und alltäglich. Dass das nicht immer so war, können die älteren Menschen in Neuss oft noch erzählen. Wir meinen heute oft, dass Toleranz und Verständnis selbstverständlich seien, doch wer sich umsieht, lernt schnell, dass gute Beziehungen auch etwas brauchen, an das sie anknüpfen. Dies hatte der damalige Oberpfarrrer Guido Assmann sicher im Blick, als er anlässlich des Gedenkens an die Reformation den orthodoxen Erzpriester Panagiotis Tsoubaklis und den evangelischen Pfarrer Sebastian Appelfeller vorschlug, zum gemeinsamen Gebet an die Wurzeln der jeweiligen Konfessionen zu reisen. Nach der Reise in Rom dauerte es Corona bedingt etwas. Nun aber sind alle drei erneut aufgebrochen, um gemeinsam an den Wurzeln der Orthodoxen Kirche auf dem Mönchsberg Athos in Griechenland zu beten. Vier besondere Tage mit viel Gebet und Liturgie, aber auch mit großem Staunen darüber, was die zahlenmäßig kleinen Geschwister in der Stadt Neuss an spirituellem Reichtum in die christliche Gemeinschaft mit einbringen.
Und sicher viel Anlass auch in Zukunft auf gute Beziehungen mit viel Gemeinschaft in der Ökumene zu bauen.