Wenn Kardinal Frings heute noch leben würde, es wäre für ihn eine große Freude. Rund 60 Jahre nach dieser Gründung bekommt das Quirinusmünster Besuch aus El Salvador.
War es doch der aus Neuss stammende damalige Erzbischof, der das bischöfliche Hilfswerk Misereor 1958 mit initiierte. Seit damals wird die Misereor-Fastenaktion in jedem Jahr am 1. Sonntag in der österlichen Bußzeit in einem anderen Bistum eröffnet, diesmal in Köln mit Gästen aus El Salvador. „Wir sind besonders froh, dass einer der Gäste am Tag zuvor, am 9.3.2019 zu uns nach Neuss kommt und in der Vorabendmesse um 19 Uhr im Quirinusmünster ein Glaubenszeugnis geben wird“ zeigt sich Oberpfarrer Msgr. Guido Assmann hoch erfreut. Es ist Frau Ingrid Marisol Ganuza Ayala. Sie wurde 1992 in San Salvador geboren und stammt aus einem Viertel in der Hauptstadt, das als Hochburg der berüchtigten Jugendbande „Mara 18“ gilt. Von klein auf wuchs sie mit dem Anblick von Toten auf. Spielen auf der Straße war tabu, weil es jederzeit zu Schießereien kommen konnte. In ihrem Viertel gab es für Jugendliche kaum Freizeitmöglichkeiten. Sonntags nahm ihre Großmutter sie mit in die Kirche, wo sie der Jugendgruppe beitrat. Dort gefiel es Ingrid Ganuza wegen des Zusammenhalts und der abwechslungsreichen Aktivitäten sehr gut.
Im Quirinusmünster wird sie ein sicherlich beeindruckenden Zeugnis in ihrer Muttersprache spanisch geben. Dies wird aber durch einen Dolmetscher übersetzt.
„Neuss ist eine weltoffene Stadt mit viel Tradition. Da hoffe ich, dass viele unseren weit gereisten Gast willkommen heißen“ lädt Assmann ein. Nach der Messe steht Frau Ganuza Ayala im Münster noch gerne für einen Kontakt zur Verfügung.