Liebe Schwestern und Brüder,
wir gehen auf die Karwoche und das Osterfest zu. Diese Tage zählen zu den wichtigsten im Kirchenjahr und werden alljährlich mit großer Hingabe vorbereitet und gefeiert. In diesem Jahr ist alles anders. Seit dem 15. März 2020 dürfen Gottesdienste nicht mehr öffentlich gefeiert werden, Menschen sollen nur dann das Haus verlassen, wenn Sie einkaufen gehen oder zum Arzt müssen. Mehr als zwei Personen sollen oder dürfen nicht zusammen unterwegs sein. Es ist wohl das erste Mal in der Kirchengeschichte, dass uns ein Zusammenkommen zur Feier von Tod und Auferstehung Jesu Christi nicht möglich sein wird. Wir tragen dies mit in der festen Überzeugung, dass wir so Leben retten und den Schwächeren in unserer Gesellschaft einen Dienst erweisen.
Heute möchte ich Sie informieren über die Feier der Karwoche und der Osterzeit.
Palmsonntag
Es gibt den schönen Brauch, die Kreuze in unseren Wohnungen mit einem grünen Zweig zu schmücken. Wir Priester werden die Buchsbaumzweige morgens segnen und in unsere vier Pfarrkirchen bringen. Schauen Sie im Internet unter domradio.de um 10 Uhr die hl. Messe mit unserem Erzbischof und machen danach oder am Nachmittag einen Spaziergang zur Kirche. Ab 11.30 Uhr stehen vorne vor dem Altarraum Körbe mit den gesegneten Zweigen. Gerne können sich Gläubige diese holen. Bitte achten Sie darauf, dass Sie einzeln an den Korb herantreten und nur die Zweige anfassen, die Sie brauchen. Nehmen Sie nur so viele Zweige wie Sie wirklich brauchen, damit viele einen gesegneten Zweig bekommen. Gerne nehmen Sie auch älteren Menschen einen Zweig mit. Verbleiben Sie für einige Minuten in der Kirche, sprechen ein Gebet und verbinden sich mit allen, die den Palmsonntag als Christen begehen. Für eine kleine Spende für die Zweige in den Kerzenopferstock wären wir dankbar.
Die Christen im Heilige Land brauchen unsere Unterstützung. Die Kollekte an Palmsonntag wäre eigentlich für Sie gedacht. Überweisen Sie Ihre Gabe direkt an den Deutscher Verein vom Heiligen Land, Pax-Bank DE13 3706 0193 2020 2020 10, Stichwort: Spende zu Palmsonntag.
Gründonnerstag, Karfreitag, Karsamstag und Osternacht
Seit Mitte März läuten jeden Abend um 19.30 Uhr die Glocken aller Kirchen in unserer Stadt und laden zum Gebet für die Kranken und die Helfenden ein. Von Gründonnerstag Abend bis zum Karsamstag wird das Glockenläuten unterbrochen, nicht aber unser Gebet!
Bitte vereinen Sie sich mit allen Gläubigen unseres Erzbistums mit dem Erzbischof im Gebet, indem Sie über Internet oder Fernsehen auf Domradio die Liturgien mitfeiern. Gründonnerstag um 18.30 Uhr, Karfreitag um 15 Uhr und die Osternacht um 21 Uhr.
Karfreitag und Karsamstag
An beiden Tagen steht in jeder unserer vier Pfarrkirchen ein Kreuz im Altarraum zur Verehrung. Machen Sie einen Spaziergang und verweilen etwas vor dem Kreuz, um so Jesus Christus zu verehren. Beten Sie aus dem Gotteslob einen kleinen Andachtsteil, beispielsweise GL 680,7. Bitte beachten Sie, dass sich nur wenige Menschen gleichzeitig im Kirchraum aufhalten dürfen. Halten Sie Abstand und verzichten Sie auf das Berühren und Küssen des Kreuzes!
Osternacht und Ostersonntag
In der Osternacht werden wir die Glocken des Quirinusmünsters läuten, am Ostersonntag Morgen von 9.30 bis 9.45 Uhr das Festgeläut aller Kirchen. Die Uhrzeit ist in ganz NRW mit allen Konfessionen abgestimmt! Freuen Sie sich aber jetzt schon darauf! Wir werden dafür sorgen, dass in jeder Pfarrkirche am Morgen des Ostersonntags die Osterkerze vom Licht der Osternacht brennt und zwar mindestens bis zum Sonntagabend. Vorne vor dem Altarraum der Pfarrkirchen stehen dann Körbe mit Osterkerzen. Kommen Sie zur Kirche, nehmen sich gerne eine kleine Osterkerze, nehmen Sie diese auch für ältere oder kranke Menschen mit. Bitte fassen Sie nur die Kerze an, die Sie mitnehmen möchten und halten Sie Abstand zu anderen Gläubigen. Achten Sie mit darauf, dass im Kirchenraum nur wenige Gläubige gleichzeitig sind. Wenn Sie mögen, singen Sie in der Kirche ein Halleluja oder beten Sie ein Osterlied GL 767 „Das Grab ist leer“.
Eine Spende für die Osterkerze erbitten wir in den Kerzenopferstock der Kirche.
Ab 19.30 Uhr läuten dann wieder die Glocken jeden Abend und zwar an allen Tagen, bis es wieder öffentliche Gottesdienste geben wird. Sprechen Sie dabei gerne das alte Mariengebet GL 5,7 und singen oder sprechen anschließend die ersten beiden Strophen des Quirinuslieds „Was den Leib, die Seele plagt, sei nebst Gott auch Dir geklagt, heiliger Quirinus: Armut, Trübsal, Angst und Not, Krankheit, Teu‘rung, Krieg und Tod … „
Erstkommunion und Firmung
Mindestens bis zum Pfingstmontag einschließlich, also dem 1.6.2020 wird es keine feierlichen Erstkommunionen und Firmungen geben. Wann wir realistisch neue Termine ins Auge fassen können, steht noch nicht fest. Wir müssen den Ratschlag der Fachleute hören und den Entscheidungen der Behörden und des Erzbistums folgen. Es wäre also unredlich jetzt zu spekulieren, ob es noch vor oder erst nach den Sommerferien Erstkommunionfeiern und Firmungen geben kann.
Fürsorge
Bitte, halten Sie Augen und Ohren offen, wo es in Ihrer Nachbarschaft und in ihrem Viertel alte und kranke Menschen gibt. Rufen Sie sie an, fragen Sie, ob Sie etwas einkaufen können. Nehmen Sie sich 2-3 Menschen vor, die Sie am Ostersonntag anrufen, um ihnen ein gesegnetes Osterfest wünschen.
Und wenn Sie mit einem Geistlichen, unserem Pastoralreferenten oder unserer Gemeindeassistentin sprechen möchten, so rufen Sie uns ruhig an. Auch wenn wir Sie derzeit nicht besuchen können, wir haben Zeit für Sie und sind gerne für Sie da!
Wir nehmen Ihr Gebetsanliegen gerne in die Messfeiern mit hinein, schreiben Sie eine Email gebet@neuss-mitte.de, rufen Sie an oder schreiben eine Postkarte. Und täglich können Sie auf unserer Website neuss-mitte.de einen geistlichen Impuls von einem von uns lesen, anschauen oder hören.
Ich wünsche uns allen eine gesegnete Karwoche, in der wir zwar anders feiern, aber den Glauben an die Liebe und Güte Gottes nicht aus den Augen verlieren.
Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus und preisen Dich,
denn durch Dein heiliges Kreuz hast Du die Welt erlöst.
Herzlich grüße ich Sie,
Ihr Pastor und Oberpfarrer Msgr. Guido Assmann